Vom Baum zum Tisch
Unser Kunde Ralf Pütz kam zu uns mit der Idee, einen Tisch zu bauen. Er wollte den Entstehungsprozess vom Baum zum fertigen Möbelstück miterleben, mit allen kleinen Zwischenschritten, vom Zusägen der Stämme bis zur Politur. Wie könnten wir ein so spannendes Projekt ablehnen?
Der Baum
Die etwa 70-jährige Esche, deren Holz wir verwendet haben, stand in der Nähe von Heilbronn und stammt natürlich aus einem zertifizierten Holzhandel.
Die Vorarbeit
Bis daraus ein fertiger Tisch entsteht, wie er vor dem geistigen Auge des Kunden erscheint, ist einiges an Planung und noch mehr Arbeitsschritte nötig.
Zunächst fertigen wir eine Skizze des Tisches nach den Wünschen des Kunden an: Maße, Design, Materialien werden kalkuliert und zu Papier gebracht.
Das Holz
Es ist immer ein besonderer Moment, wenn das Holz aus dem Sägewerk eintrifft. Zum ersten Mal ist es in seiner Materialität vorhanden, nimmt man seine Beschaffenheit, die Struktur, die Maserung, den Geruch wahr.
Wir beginnen mit der Vermessung und Einzeichnung der Maße für die Platte. Dann suchen wir die gleichmäßigsten oder interessantesten Abschnitte aus, um sie zu Lamellen zurechtzusägen.
Die Form
Die Rinde wird abgetrennt und die Lamellen erhalten ihre Form, in der sie später als Tischplatte zusammengeleimt werden. Wieder schauen wir uns das Holz ganz genau an, überlegen, in welcher Konstellation das Zusammenspiel der organischen Maserung am besten zur Geltung kommen kann. Dabei versuchen wir die Natürlichkeit, die in dem Holz steckt, zu erhalten, also auch die Maserung natürlich fließen zu lassen. Die inneren Werte des Baumes, die sonst versteckt bleiben, werden nun nach außen gekehrt.
Der Bau
Ist die perfekte Form gefunden, werden die Lamellen geleimt und anschließend mit einer computergesteuerten Maschine auf den Bruchteil eines Millimeters genau zugesägt.
Nun bohren wir die Löcher für die Verzapfungen aus und leimen diese zusammen. Das Gestell nimmt Form an und nun kann schon erraten werden, was für ein Möbelstück hier in Präzision entsteht.
Der Tisch
Letzte Hand wird an die Struktur des Holzes angelegt: Durch erneutes, feines Abschleifen von Hand, bekommt der Tisch seine endgültige Form. Mit einem naturbelassenen Öl wird das Holz widerstandsfähig gemacht. Zu guter Letzt wird das Gestell mit der Platte verschraubt. Der Archetyp eines Tisches ist entstanden.
Für unseren Kunden hingegen ist es mehr als nur ein Tisch. Er hat selbst bei jedem kleinen Arbeitsschritt Hand angelegt. Die Entstehung dieses Möbelstücks ist fest mit einer Erfahrung verbunden. Der Esche aus Heilbronn ist durch Wissen und Handwerkskunst eine neue Form zuteil geworden. Entstanden ist ein handgemachtes, zeitloses Produkt, das Hunderte von Jahren überdauern kann.